Martin Bissig | Power auf dem Bike und hinter der Kamera

Light + Byte - Martin Bissig

Martin Bissig, Action- und Outdoorfotograf, seit rund 15 Jahren selbständig, hat sich in der Branche ein grosses Netzwerk aufgebaut und sich international einen Namen gemacht. Seine Mountainbike-Bilder sind in Magazinen rund um den Globus zu sehen. Für seinen Job reist er in Länder wie Iran, Tibet, Israel und Chile. Was auf seinen Bildern idyllisch aussieht, erfordert enorme körperliche Fitness, Organisation, Engagement und oft wochenlange Zeltübernachtungen – auch bei -25 Grad.

 Schon als Kind verbrachte Martin Bissig viel Zeit in der Dunkelkammer seines Vaters und erlernte dort die analoge Fotografie von Grund auf. So gehörte die Fotografie als Hobby schon früh zu seinem Leben – genau wie das Mountainbiken. Nach dem Betriebsökonomie-Studium stellte Martin fest, dass ihn die Büroarbeit langfristig nicht glücklich machen wird. So kam  es, dass er sich schrittweise in Richtung Selbständigkeit bewegte und 2003 seine beiden Hobbies zu seinem neuen Beruf vereinte: Outdoor- Fotograf. Dabei ist es ihm wichtig, dass seine Aufnahmen Geschichten erzählen – die Athleten auf seinen Bildern befinden sich fast immer in einem aussergewöhnlichen Setting.

«Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben»
Martin gilt als einer der meist publizierten Mountainbike-Fotografen in Europa. Allein im Jahr 2017 waren seine Reiseberichte in über 50 Veröffentlichungen in mehr als 20 Ländern zu sehen. Ein langer Atem, Professionalität und Verantwortungsbewusstsein haben ihm geholfen, ein grosses Netzwerk aufzubauen. Er rät allen, die sich mit der Fotografie erfolgreich selbständig machen wollen, sich eine Nische auszusuchen und sich darin stark zu machen. Das umfasse eine stetige Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten und Anpassung an den Nerv der Zeit. Krea-tivität allein reiche für eine erfolgreiche Selbständigkeit nicht aus. Eine saubere Administration und ein Flair für Business seien mindestens so wichtig wie das Fotografieren selber. Seine Ausbildung zum Betriebsökonom habe ihm deshalb auf dem Weg zur Selbständigkeit einiges erleichtert.

Ein wenig «Fake News»
Was auf Martins Outdoor-Aufnahmen zu sehen ist, sei laut Martin nur die halbe Wahrheit. Man sieht beispielsweise nicht, dass die abenteuerliche Rundreise durch den Iran in eine einzelne Woche gepresst wurde oder dass der einsame Athlet nicht alleine auf dem Kilimandscharo unterwegs war, sondern mit einer fast 30-köpfigen Crew. Die Reisen brauchen viel Vorbereitung, lokale Guides und eine Crew vor Ort, die sich um alles andere kümmert. Nur so kann sich Martin ganz aufs Fotografieren konzentrieren. Geschlafen wird je nach Reisegebiet oft im Zelt. Da die Reisen jeweils nur 1-3 Wochen dauern, hat er wenig Zeit, um sich auf örtliche Gegebenheiten wie Höhenunterschiede vorzubereiten. In solchen Situationen schläft Martin bereits zu Hause wochenlang in einem Höhenzelt und umgeht so die Akklimatisation in einem Base Camp. Auch sonst sind die Reisen physisch anspruchsvoll. Martin fährt oft auf dem Bike mit oder läuft die Tourenstrecke zu Fuss ab. Dabei ist ein leichtes und kompaktes Kamera- Equipment für ihn essentiell. Heute fotogra- fiert er nur noch mit vorhandenem Licht und der Canon 5D Mark IV. Er freut sich aber, schon bald mit der kompakten spiegellosen Canon EOS R zu fotografieren – die sei wie für ihn gemacht.

Mountainbiker in der Nähe von Jerusalem

Fotografiert von Martin Bissig in Israel in der Nähe von Jerusalem mit der Canon 5D Mark IV.