Know-how | Rembrandt Lichtführung

Know-how | Rembrandt Lichtführung

Rembrandt – Es gibt einen Grund, warum die meisten Fotografen den Namen dieses alten Malers kennen (siehe Kasten unten). Die Lichtführungs-Technik, die nach ihm benannt ist, sorgt heute noch für dramatische Bilder. Als Beispiel haben wir unseren Showroom-Leiter Omar im typischen Rembrandt-Setup fotografiert. Wie das funktioniert, sehen Sie im Making-of-Bild unten.

Die Bilder von Rembrandt van Rijn gehören zu den bekanntesten der Kunstgeschichte. Für Fotografen besonders interessant ist vor allem Rembrandts Spiel mit Licht und Schatten: In vielen seiner Portraits wird die Person von einem sehr harten, kontrastreichen Licht beleuchtet. Charakteristisch ist vor allem das Licht-Dreieck unter dem Auge auf der Gesichtshälfte, die dem Licht abgewandt ist.

Zeitlos, aber nicht für jedes Gesicht
Es ist ein Licht, das Strukturen aus einem Gesicht herausarbeitet und dem Bild so Dramatik verleiht. Was bei Gemälden funktionierte, gelingt auch in der Fotografie. Dabei ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn das harte Licht funktioniert nicht für jeden Bildstil und schon gar nicht für jedes Gesicht. Die Lichtführung erfordert zudem grosse Präzision und lässt dem Model wenig Bewegungsfreiheit. Wenn aber alles passt, entstehen zeitlose Bilder, die auf unser Auge automatisch ästhetisch wirken.


Rembrandt van Rijn (Selbstportrait)

 

Rembrandt van Rijn (Selbstportrait) 

 

Wie funktioniert das?

 

Rembrandt-Lichtführung

N° 1

Der Hintergrund soll eher dunkel sein und das Licht nach aussen schnell abfallen. Wir beleuchten ihn deshalb mit einem P65 Reflektor mit grober Wabe. Der Blitzkopf läuft auf fast minimaler Leistung von etwa 4 Wattsekunden.
 

N° 2

Unser Model, Showroom-Leiter Omar, eignet sich mit seinem markanten Gesicht perfekt für ein Charakterportrait in hartem Licht. Wir möchten den Bildbetrachter in die passende Epoche zurückversetzen, in der Rembrandt lebte. Deshalb holen wir uns beim Kostümverleih einen Anzug aus der Barockzeit. Genau wie die Personen in den originalen Rembrandt-Portraits setzt Omar eine ernste Miene auf.
 

N° 3

Als Aufheller verwenden wir eine Softbox in der Grösse 100x60cm. Die Leistung beträgt etwa 20 Wattsekunden, entspricht also fast der Leistung des Hauptlichts. Der Aufheller ist dennoch viel schwächer, weil die Softbox Licht schluckt und weiter vom Model entfernt ist. Wir platzieren sie direkt ausserhalb des Bildes rechts von der Kamera. Sie sorgt dafür, dass die Schatten nicht komplett schwarz sind. So sind selbst in den dunklen Bildteilen noch Strukturen erkennbar.
 

N° 4

Unser Hauptlicht: Ein Broncolor Pulso G4Blitzkopf auf rund 25 Wattsekunden mit Standard-Reflektor und einer mittleren Wabe. Wir brauchen trotz Blende 11 nurwenig Leistung, weil das Licht sehr hart und nahe an der Person geführt wird. Der Winkelist in unserem Fall etwa 45 Grad von obenlinks. Er hängt jedoch von der Gesichtsform des Models und der gewünschten Position des Rembrandt-Dreiecks ab. Schon kleinste Verschiebungen haben grosse Wirkung.
 

N° 5

Beim Hintergrund entscheiden wir uns für ein Colorama-Papier in der Farbe Cappuccino. Der Farbton passt hervorragend zum schwarz-goldenen Kostüm unseres Models. Das gleiche Resultat wäre auch mit einem grauen Hintergrund und etwas Arbeit in Photoshop möglich. Doch wir möchten möglichst wenig nachbearbeiten und deshalb schon bei der Aufnahme das Bestmögliche herausholen.

 

Mit folgenden Produkten kannst du die Rembrandt-Lichtführung nachahmen…