Shadow Thieves – ein Film über 5 Fotografen
Am Anfang stand die Idee eines Filmes über den Alltag von fünf Fotografen – über ihre Missgeschicke, über ihre Erfolge. Darin sollte der Prozess der fotografischen Arbeit nachvollziehbar und erlebbar werden. Das Ziel war nicht, wie in vielen monografischen Dokumentarfilmen über Fotografen, ein Monument zu errichten und Leistungen zu würdigen, sondern vielmehr einen zuweilen auch humorvollen Blick auf die nicht selten komplexe Realität dieser freiberuflichen und unsicheren Arbeit zu werfen.
«Shadow Thieves» wirft einen Blick auf die Leidenschaft des Bildermachens, der Teilnahme an unserer Gegenwart und der Wiedergabe dieser Welt. Der Fotograf als Postillion zwischen Gegenwart und Geschichte und der Fotoapparat als Brennglas, unter dem die Ereignisse sich verdichten und zur Chronik vergangener Ereignisse werden.
Die Wahl, Bekannte und Freunde zu filmen, lässt den Filmemacher nahe an die Protagonisten kommen, ohne den Anspruch, eine repräsentative Übersicht über alle Facetten dieses Berufes gewinnen zu wollen. Durch den langen Zeitraum der Beobachtung wird «Shadow Thieves» unfreiwillig Zeuge eines Umbruchs, welcher allen fünf Protagonisten das Leben grundsätzlich auf den Kopf stellt.
9/11 läutete den Anfang des grossen Wandels ein – von einem Tag auf den anderen triumphiert die digitale Fotografie über die herkömmliche, analoge Technik. Der angekündigte Umbruch passiert abrupter und schneller als erwartet. Amateure fotografieren die Anschläge auf die Twin-Towers und übermitteln digital – die herkömmlichen Fotografen entwickeln ihre Filme und stellen dann fest, dass die Flughäfen geschlossen sind und sie auf ihren Bildern sitzen bleiben. Die Digitale Revolution in der Fotografie beginnt.
Zwischen 2001 und 2010 schliessen fast alle namhaften Fotoagenturen ihre Tore. Der Markt wird von einigen Wenigen überrollt und die Bildermenge explodiert, spätestens mit dem Erscheinen der Smartphones, ins Uferlose. Billionen von Bildern werden online gestellt – die grösste Ausstellung, welche die Menschheit je sehen könnte – falls jemand fähig wäre, sich dies alles anzuschauen. Wir befinden uns in der absurden Situation, dass es mehr Bilder gibt denn je – und wir weniger Bilder bewusst anschauen als je zuvor.
Shadow Thieves begleitet die Protagonisten auf drei Kontinenten in ihrem Alltag und beobachtet ihre verschiedenen Ansätze und Versuche, sich ein neues System aufzubauen welches ihnen auch weiterhin erlauben könnte, ihrer Leidenschaft und ihrem Broterwerb nachzugehen: Fotograf zu sein.
Felix von Muralt | Biografie
Der Regisseur Felix von Muralt studierte 1983/84 am International Center of Photogrpahy 1983/84 und arbeitete als Praktikant bei Cinerent Filmequipment Services. Rund sieben Jahre war er als Kameraassistent auf Spielfilmen und in der Werbung tätig.
1991 gründete er zusammen mit Thomas Kern, Roger Wehrli und Tomo Muscionico die Fotoagentur Lookat in Zürich. Seine Bilder waren bereits in Publikationen wie Geo, Vogue, Liberation, Le Monde, NZZ, DU, Tages Anzeiger Magazin, New York Times, Spiegel u.a. zu sehen.
Seit 1995 war er als Kameramann auf rund 45 Filmsets von Spiel- und Dokumentarfilmen anzutreffen: Schellenursli, Die schwarzen Brüder, Der letzte Mentsch, Eine wen iig – Dr Dällebach Kari, Zakir and his Friends, Zara u.a. Seine Kurzfilme «Visite Médicale» und «Brandstifter» wurden auf über 30 Festivals gezeigt – unter anderem in Cannes («Visite Médicale») und Locarno.
Trailer
Crew und Cast
Regie Felix von Muralt
Drehbuch Felix von Muralt
Kamera Felix von Muralt
Schnitt Simon Gutknecht
Ton Felix von Muralt
Tonmischung Ramón Orza, Tonstudios Z
Musik Ramón Orza
Produzent Paul Riniker
Fotografen Jean-François Joly
Tomo Muscionico
Thomas Kern
Maurice Weiss
Luca Zanetti
Technische Daten
Produktionsjahr 2017
Produktionsland Schweiz
Laufzeit 81 min
Kinostart 31.05.2018